Neuhäuser Fasnet - Narrenbund Neuhausen e.V. 1965

Schmotziger Donnerstag

Der Schmotzige Donnerstag wurde am 21.Februar 1974 von den Narrenbundmitgliedern Elfriede Schäfer, Heidi Altenbur- ger und Meta Leupoldt gegründet. Am 22.02.1974 wurde die Urkunde im Sitzungssaal der Neuhausener Bank im Beisein von Emil Leupoldt feierlich ratifiziert.

Am 6. Feb. 1975 an der Weiberfasnet war es zum allerersten Mal in Neuhausen soweit, dass man was auf die Beine stellte, was in dieser Form noch nicht dagewesen war.

Die Maskengruppe Hexen hängen in der Marktstraße bis zum Schlossplatz Wäsche auf.

11.11 Uhr
Empfang der SchmoDo-Gründungsmitglieder zum traditionel- len Treffen mit dem Bürgermeister und den NBN Funktionä- ren mit Prinzenpaar im Konferenzsaal der Neuhausener Bank.

19.11 Uhr
Hexenfeuer mit dem Tanz der Feuerteufel und Hexen, musika- lisch umrahmt vom Spielmannszug der Bürgergarde auf dem Schlossplatz vor ca. 2000 Zuschauern.

In den folgenden Jahren entwickelte sich der Schmotzige Don- nerstag vortrefflich. Das Rahmenprogramm konnte dank des Engagements der NBN Mitglieder, insbesondere seines Präsidi- ums wesentlich erweitert werden.

Schmotziger Donnerstag heute:
05.00 Uhr
lautstarkes Wecken der Neuhäuser Bevölkerung durch die Wa- schlappen-Glunker, die zuvor beim Prinzenpaar gefrühstückt haben.

Danach Schulsturm mit Teilnehmer der Maskengruppen, Be- such Kindergarten, Empfang Rathaus und mittags Ausklang in einer Gaststätte in Neuhausen. Die Gräbler beteiligen sich an der Straßenfasnet.

19.11 Uhr
2 Böllerschüsse kündigen den Start zum Abendprogramm an. Fackelumzug vom NBN Vereinsheim mit allen 14 Masken- gruppen, angeführt vom Spielmannszug zum Schlossplatz. Vor- stellung der einzelnen Gruppen und Begrüßung der zahlreichen Zuschauer durch den NBN Präsidenten.
Ansprache des Hexenmeisters.
Entzündung des Hexenfeuers durch den Hexenmeister und Tanz der Feuerteufel.
Dialog zwischen Bürgermeister und NBN Präsident. Rathaussturm mit den Rotenhäne und Hexen und Ergreifung des Bürgermeisters.
Rathausschlüssel-Übergabe an den Präsident und die Narren bis Fasnetdienstag.
Der Hexenmeister übergibt dem Schultes nach uraltem Brauch eine Fasnethenne.
Hexenmarsch
Hexen Tanz mit Sprung durch das Feuer, musikalisch umrahmt vom Spielmannszug der Bürgergarde und dem Musikverein. Dankesworte mit Verabschiedung der beteiligten Gruppen und Zuschauer durch den Präsident.
Freinacht mit Ausklang auf der Straße und den Gaststätten in Neuhausen.

Aus Zeit- und Sicherheitsgründen wird der Narrenbaum spätes- tens am Samstag vor dem SchmoDo gestellt. Die Fähnle an der Umzugsstrecke und die Hexenwäsche werden ebenfalls vor dem Schmotzigen Donnerstag aufgehängt.

Fasnetssonntag

10.00 Uhr Narrenmesse in der Kirche St. Peter und Paul unter der Teilnahme und Mitwirkung vom NBN Präsidium, Aus- schuss, Elferrat, Prinzenpaar, Masken- gruppen im Häs. Die Predigt wird vom Pfarrer aktuell in gereimter Form gehal- ten, passend zur Fasnet.

11.00 Uhr Empfang der Gastgesellschaf- ten im Sitzungssaal des Rathauses.

Begrüßung der Gäste durch den Präsi- denten des Narrenbundes und des Bür- germeisters und Vorstellung des Prinzen- paares und Kinderprinzenpaar.

Begrüßung und Vorstellung der Vertreter von den einzelnen Gastgruppen durch den Zunftmeister.

Die Umzugskrawatten wurden 1998 ein- geführt und haben aktuell den Vorteil, dass die Zuschauer über den Ablauf des Umzuges an Hand der Umzugsaufstel- lung mit allen teilnehmenden Gruppen und deren Narrenruf informiert werden. Neben dem Verkaufspreis erhalten die Besucher auch noch Anregungen und Hinweise zur Umzugsordnung.

Von 1966 bis 1997 erhielten die Zuschau- er für Ihren Obolus Plaketten und Pins

mit wechselnden Motiven und Ausfüh- rungen. Diese waren bei den Sammlern sehr begehrt, hatten jedoch keine Infor- mationen zum Umzug selbst. Außerdem waren die Plaketten und Pins für die Kas- sierer an den Zuschauern oft schlecht zu erkennen.

13:00 Uhr Aufstellung der Umzugsteil- nehmer in der Adenauerstraße

13.33 Uhr Beginn des traditionellen Fas- netumzugs.

An dem Umzug nehmen ca. 70 Gruppen aus Neuhausen und von auswärts teil. Der Umzug in Neuhausen ist weithin bekannt und beliebt, dies bezeugen die immer weit über 20.000 Tausend Besu- cher, die an der Umzugsstrecke von den Narren und Musikgruppen bestens un- terhalten werden und zusätzlich von den Umzugssprechern viele und oft witzige Informationen erhalten.

Außerdem ist für das leibliche Wohl vor, während und nach dem Umzug bestens gesorgt.

Ca. 16.30 Uhr Ende des Umzuges an der Post mit Ausklang im Ort, im NBN Ver- einsheim und in den Gasthäusern.

Rosenmontag

Vor der Gründung des Narrenbundes war der Rosenmontag ein Tag der Kin- derfasnet und mit dem ungeordnetem Umherziehen der Narren im Ort. Seit 1966 ist die Saalveranstaltung am Ro- senmontag ein fester Bestandteil in der Kampagne des Narrenbundes. Fand der erste Rosenmontagsball noch in der TSV Turnhalle statt, so wechselte diese Veranstaltung schon bald darauf in den Saalbau. Das einzigartige am Rosenmontag sind die zahlreichen, fan- tasievollen Kostüme in denen die Nar- ren diesen Abend im Saal und auf der Straße bereichern. Die Gäste werden dabei mit manch Schabernack und Ulk unterhalten. So bleibt dieser uralte und traditionelle Brauch der Kostümierung hoffentlich noch sehr lange erhalten. Als kleiner Anreiz und Anerkennung für die oft selbst genähten Kostüme wer- den diese seit 1992 vom Elferrat im Bild dokumentiert und seit 2000 zusätzlich

prämiert. Die Personen der prämierten Kostüme erhalten je eine Prämierungs- urkunde, ein Foto im Kostüm sowie eine Freikarte für die 1. Prunksitzung in der neuen Kampagne.

Mit der Renovierung des Saalbaus und der Wiedereröffnung im Dez. 2012 er- hielt der Narrenbund geänderte Aufla- gen von der Gemeinde für die Nutzung des Saales. Die Empore durfte nicht mehr genutzt und die Wände mussten mit Tüchern abgehängt werden. Auch der Fußboden im Saal wurde abgedeckt.

Seit 2015 findet der Rosenmontagsball, mit der Unterstützung der Kirchenge- meinde, im katholischen Gemeinde- haus mit wechselnder Motivdekoration statt. Die Veranstaltung wird von unse- ren Gästen sowie den Kostümgruppen gerne besucht, denn hier ist noch Fasnet wie sie schon früher war.

Kinderfasnet

In der Phase der Ordnung und Neuge- staltung der Neuhäuser Fasnet von der „wilden“ zur organisierten Fasnet wur- den in den Jahren nach 1966 nicht nur die erwachsenen Narren erfasst sondern auch die Kinder.

Als Ersatz für die nun nicht mehr exis- tierende Straßenfastnacht der Kinder und Jugendlichen, wurde 1968 zunächst am Rosenmontag, in Neuhausen auch die kleine Fasnet genannt, ein Kinde- rumzug vom Narrenbund organisiert und durchgeführt. Dieser Umzug wurde dann einige Jahre später, im Jahre 1971, auf den Fastnachtsdienstag verlegt und so blieb es bis heute.

Nach dem Umzug fand ein Kinderfest mit dem Kinder-Prinzenpaar und Pro- gramm von Kindern mit Kindern im Saalbau unter der Regie des Elferrates statt.

Ab 1975 fand dann nach dem Umzug das Kinderfest mit Programm im Fest- zelt (Narrenhütte) am Stadion statt. Da- bei stellte sich bedingt durch die Größe der Narrenhütte schnell heraus, dass mehr Erwachsene als Kinder beim Pro- gramm für Kinder anwesend waren.

Im Jahre 1977 wurde das Kinderfest wieder in den Saalbau verlegt, der dann

wiederum zu klein war und so hieß es dann 1978 wieder zurück in die Narren- hütte bis zum Jahre 1991.

Der Kinderumzug begann um 13:33 Uhr am Schlossplatz und endete an der Narrenhütte in der Schloßstraße.

Im Jahre 1992 wurde die Umzugsstre- cke verändert und seither beginnt der Kinderumzug um 13:33 Uhr am Stadi- on und geht über die Schlossstraße und Adenauerstraße bis an den Dahlienweg, wo er sich auflöst.

Ab 1992 bis ins Jahr 2004 fand das Kin- derfest mit Programm dann in der Egel- seefesthalle statt.

Nach einem kurzen Intermezzo von 2005 bis 2008 in der Narrenhütte findet das Kinderfest nach dem Kinderumzug seit 2009 wieder in der Egelseefesthalle statt.

Fasnetsbeerdigung

Seit Ende der 80er Jahre bestreiten die Waschlappen Glunker e.V. nicht nur das Fasnetserwecken am Schmotzigen Donnerstag, sondern auch die Beerdigung am Fasnetsdienstag. In den Anfangs- jahren zog man noch von Wirtschaft zu Wirtschaft und die Fasnet wurde gleich zweimal beerdigt: zunächst im katho- lischen Gemeindehaus bevor es zum Finale in den Ochsensaal ging. Anfang der 90er Jahre gab es einen Wechsel in den Saalbau, der für viele Jahre die Ku- lisse für das große Finale gegeben hat. Nachdem die Veranstaltung im Ge- meindehaus nicht mehr abgehalten wur- de und auch die Anzahl der geöffneten Gastwirtschaften merklich zurück ging, konzentrierte sich das Geschehen mehr und mehr auf die Abschlusszeremonie im Saalbau.

Gemeinsam mit dem Narrenbund und jährlich abwechselnden Maskengruppen entwickelten die Waschlappen Glunker einen festen Ablauf, der seinen Platz in der Neuhäuser Fasnet gefunden hatte. Pünktlich um 23.30 Uhr fand der Ein- marsch der Musiker im schwarzen Trau- erhäs in den meist komplett überfüllten Saalbau statt. Dann folgte nochmal eine kurzes musikalisches Programm um zum letzten Male Frohsinn zu ver- breiten. Die eigentliche Beerdigungs- zeremonie teilte sich in zwei Hälften. Zunächst wurde die schwäbisch-alema-

nische Fasnet durch die Maskengruppen und den Zunftmeister beerdigt, danach erfolgte der Einmarsch des Elferrates, der Garde und des Prinzenpaares. Die Schlüsselübergabe an den Bürgermeister und die Abschiedsrede des Prinzenpaa- res wurden am Ende feierlich mit dem „kleinen Prinzen“, gespielt durch die Waschlappen Glunker abgerundet.