Gräbler
Bereits 1960 bestanden die heutigen Gräbler als informelle Gruppe unter der Leitung von Helene Altenburger. Sie nahmen jedes Jahr, mit wechselnder Kostümierung, an der Saal- und Straßenfasnet teil. Meist liefen die Frauen auch als Gräblerinnen mit Schürze und Gummimaske, einen großen Korb voll mit Wurst , Hühner, Gockel und einem großen Leiterwagen.
Im Jahr 1978 wurde die Gruppe von Rita Mayer übernommen und sie gründete daraus die Neuhäuser Bürger. Die Bürgerfrauen nahmen in dieser Form jahrelang am aktiven Fasnetstreiben in Neuhausen teil.
Diese Tracht trägt man heute nur noch zu historischen Umzügen und Anlässe.
In den folgenden Jahren wuchs der Wunsch wieder als Gräbler mit einer Holzmaske am Umzug teilzunehmen. Daraufhin teilte sich die Gruppe, in die Sträußlesweiber und die Gräbler. Die Gründung der Maskengruppe „Gräbler“ unter der Leitung von Gisela Fuchs erfolgte im Jahr 1987. In diesem Jahr nahmen die Gräbler erstmals am Umzug teil.
Innerhalb des Narrenbundes sind die Gräbler eine reine Frauengruppe und dem LWK angeschlossen. Seit 1993 besitzt die Gruppe Holzmasken, welche aus Lindenholz von dem Maskenschnitzer Otto Fuchs von Neuhausen entworfen worden. Alle Masken haben einen fröhlichen Gesichtsausdruck und sind hellbraun bemalt mit roten Lippen. Nase und Wangen sind rötlich hervorgehoben. Das Häs besteht aus einer Holzmaske mit gepunktetem Kopftuch, einer dick gefütterten kleinkarierten Bluse mit passender Schürze, festem Schuhwerk, einer Spitzenunterhose und einem schwarz gefassten Wollrock. Natürlich darf der große Korb, gefüllt mit Gemüse, Eier und Hühner nicht fehlen.
Der Handel spielte in Neuhausen eine sehr wichtige Rolle. Schon im Jahre 1889 lebten 250 Bürger in Neuhausen vom Handel mit Gemüse, Eier, Fleisch und Hühnern. Das Handelsgebiet erstreckte sich von Neuhausen bis Kirchheim, über die Schwäbische Alb bis nach Stuttgart. Die Entfernung wurde zu Fuß mit Körbe und Leiterwagen zurückgelegt. Diese Frauen nennt man Gräbler. Das Wort stammt von Gräber Gredda (Korb).