Bruno Ruf und Helmut Bolz gründeten mit ein paar Freunden 1965 die Wagenbaugruppe Ruf. Das Motto der Gruppe ist bis heute Denkanstöße mit unseren Umzugswagen zu geben und dabei niemanden zu beleidigen.
In den ersten Jahren wurden die Umzugswagen in Scheunen gebaut. Als Josef Müller die Halle der Schlosserei Müller zur Verfügung stellte konnten die Umzugswagen zum ersten mal in einer warmen Halle gebaut werden. Seit vielen Jahren werden die Wagen in den Hallen der Firma Blechform gebaut. Ohne die großzügige Unterstützung der Firma Blechform wären wir nicht in der Lage weiterhin in dieser Form am Umzug teilzunehmen. Dafür herzlichen Dank !!
Seit 1965 bis heute hat die Wagenbaugruppe Ruf jedes Jahr mit einem neuen Motto am Neuhäuser Umzug teilgenommen. (außer in dem Jahr des Golfkrieges, da viel der Umzug aus). Nachdem 1997 sich die Meisten der älteren Mitglieder vom aktiven Wagenbau zurückzogen gab es einen Generationswechsel in der Gruppe. Seit 1997 hat Karlheinz Bolz die Leitung der Gruppe übernommen.
Die Gruppe besteht aus 16 aktiven Mitgliedern. Jedes Jahr im November wir in mehreren Sitzungen über das Umzugsthema und die Gestaltung des Wagen und der Kostüme beraten. Ab dem 27.12.bis 05.01. können wir ungestört in den Hallen der Firma Blechform unseren Wagen aufbauen, da die Firma in der Zeit Betriebsferien hat. Die restlichen Arbeiten werden in den darauf folgenden Samstagen durchgeführt. Natürlich darf dabei die Geselligkeit und Freude bei der Arbeit nicht zu kurz kommen.
Die Fahrzeuge (Traktor und Anhänger stellt Helmut Ruf zu Verfügung in dessen Scheuer auch das Material der Wagenbaugruppe lagert. Für einen Umzugswagen benötigen wir zwischen 600 bis 800 Arbeitsstunden.
Wagenbaugruppe Hintere Mühle
Schon 1937 haben Pferde aus der Hinteren Mühle Fasnetswagen gezogen.Aus dieser Erblast heraus entstehen auch heute noch die Fasnetswagen aus der Hinteren Mühle.
1966 mit dem Thema „alt Weibermühle“ hat alles begonnen.
Die Zeiten haben sich, wie überall, geändert und der Wagenbau wird immer schwieriger. Die Scheunen, in denen die Wagen untergebracht werden, werden immer seltener. Auch die Zugmaschinen sind rar geworden. Die Bestimmungen, wie ein Wagen sicherheitstechnisch auszusehen hat sind enorm gestiegen, es gibt immer wieder neue Vorschriften, natürlich zu Recht, welche einzuhalten sind.
Der Fahrer des Umzugsgespannes hat viel Verantwortung zu tragen. Er hat nicht nur auf seine „Fahrgäste“ zu achten, er muss vorwiegend auf die Zuschauer aufpassen.
Nicht jeder kann und will diese Verantwortung übernehmen. An dieser Stelleübernimmt der Narrenbund eine wichtige Aufgabe, indem er für alle Fahrzeuge Ordner abstellt, die dann während des Umzuges darauf achten, dass keine Zuschauer vor oder zwischen Zugmaschine und Anhänger laufen.
Im Oktober treffen wir uns, um das Motto für das kommende Jahr zu beschließen. Doch, wie entsteht dieses eigentlich für so einen Fasnetswagen? Wir tragen zunächst Ereignisse aus der Gemeinde und aus unserer Umgebung zusammen aber auch andere werden Ideen werden aufgegriffen, schriftlich festgehalten und diskutiert. Dann wird entschieden, unter welchem Motto unsere Wagenbaugruppe die nächste Fasnet läuft.
Eile ist geboten – der Stoff wird bereits vor Weihnachten gekauft und zugeschnitten. Je später man dran ist, umso weniger Auswahl gibt es natürlich. Ebenso muss reichlich Material besorgt werden.
Jeder ist für sein Kostüm selbst verantwortlich. Man näht es selbst und Feinarbeiten wie Deko und Kopfschmuck muss besorgt und angebracht werden.
Sechs Samstage vor der Fasnet geht´s dann los mit dem Wagenbau. Dann sind wieder unser Handwerkliches Können und Kreativität gefragt. Jeder kann mithelfen und für jeden ist das passende dabei. Die einen können gut mit der Nähmaschine umgehen, die anderen mit Hammer und wieder andere haben gute Ideen. So ergänzen wir uns und jeder kommt auf seine Kosten. Auch unsere Kinder helfen beim Malen und Streichen kräftig mit.
Unsere Gruppe besteht momentan aus 21 Erwachsenen und 20 Jugendlichen und Kindern. Schon die kleinsten Kinder sind am Umzug dabei. Deshalb muss der Wagen Kindergerecht ausgearbeitet sein. Wie z.B. Sitzplätze, Abgrenzungen und Haltegriffe. Die Sicherheitsbestimmungen sind enorm hoch und es gibt immer wieder neue Vorschriften, die eingehalten werden müssen.
Unser Ziel ist es, am Fasnetsumzug teilzunehmen und Spaß zuhaben. Denn nicht jeder ist in der Lage aus seiner alltäglichen Rolle zu schlüpfen und sich als Narr zur Schau zu stellen. Denn am Fasnachtssonntag sind alle Narren gleich.
Greifer