Neuhauser Schlamp
Die Figur der Schlampe ist neben den Clowns die älteste Narrenfigur der Neuhäuser Fasnet und wurde erstmals Ende des 18. Jahrhunderts schriftlich erwähnt. Diese Altweibergestalt der Schlamp war bis in die sechziger Jahre eines der tragenden Motivelemente der wilden Straßenfasnet in Neuhausen. Zur Bekleidung gehörte damals alles was der heimische Dachboden an alten Kleidern und Gegenständen hergab: alte Röcke, eine Schürze, eine Stola und als Kopfbedeckung ein Tuch, oftmals ein Hochzeitstuch, oft genügte aber auch ein Tischtuch. Als Maske diente meist ein schlichtes Stofftuch oder ein Stück Vorhangstoff. Als Utensilien führte die Schlamp eine Handtasche, ein Henkelkorb, einen Sonnen- oder Regenschirm, die getrocknete Saubloder oder einen alten Kinderwagen mit sich. Aus dieser Figur der Neuhauser Schlamp sind im Laufe des Jahres mehrere, andere Gruppen entstanden.
1999 fanden sich fünf fasnetsbegeisternde Neuhäuser zusammen um die traditionelle Figur der Schlamp als Gruppe im Narrenbund Neuhausen wieder aufleben zu lassen. Seit der Fasnet 2000 ist diese Gruppe ein fester Bestandteil in der Neuhäuser Fasnet, die auch an vielen Veranstaltungen und Umzügen in Nah und Fern teilnimmt. An den tollen Tagen, am „Schmotzga Dorstich“ und am „Fasnetssonndich“, verlässt die Gruppe den Ort nicht, da sie sich an der heimischen Strassenfasnet aktiv beteiligt. Am Rosenmontag zieht die Gruppe in jährlich wechselnden Verkleidungen durch die Gaststätten und offenen Häuser von Neuhausen, neckt die Leute und schenkt dabei auch manche flüssige Leckereien aus.
An der Fasnet 2008 stellte man erstmals die neuer Figur der Edelschlamp/Dame der Öffentlichkeit vor. Diese Figur ist eigentlich das Gegenteil der Schlamp, sie ist sauber, ja sogar rein, edel gekleidet und hat ihren Ursprung in der Straßenfasnet der 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.